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HOCHFEST DER UNBEFLECKTEN EMPFÄNGNIS
DER SELIGEN JUNGFRAU MARIA

BENEDIKT XVI.

ANGELUS

Spanischer Platz
Samstag, 8. Dezember 2007

 

Liebe Brüder und Schwestern!

Auf dem Weg des Advents leuchtet der Stern Mariens, der unbefleckt Empfangenen, »Zeichen der sicheren Hoffnung und des Trostes« (Dogmatische Konstitution Lumen gentium, 68). Um zu Jesus zu gelangen, dem wahren Licht, der Sonne, die über alle Finsternisse der Geschichte aufgegangen ist, brauchen wir Lichter, die uns nahe sind, Menschen, die Abglanz des Lichtes Christi sind und so den zu gehenden Weg erhellen. Und welcher Mensch wäre leuchtender als Maria? Wer könnte uns mehr als sie Stern der Hoffnung sein, Morgenröte, die den Tag des Heils angekündigt hat? (vgl. Spe salvi, 49). Deshalb läßt uns die Liturgie heute, kurz vor dem Weihnachtsfest, das Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria feiern: das Geheimnis der Gnade Gottes, die vom ersten Augenblick seines Daseins jenes Geschöpf umhüllte, das dazu bestimmt war, die Mutter des Erlösers zu werden, und es deshalb vor der Ansteckung der Erbsünde bewahrte. Im Blick auf sie erkennen wir die Größe und die Schönheit des Planes Gottes für jeden Menschen: heilig und untadelig in der Liebe zu werden (vgl. Eph 1,4), als Ebenbild unseres Schöpfers.

Welch großes Geschenk ist es, die unbefleckt empfangene Jungfrau Maria zur Mutter zu haben! Eine Mutter, die erglänzt in ihrer Schönheit und die Liebe Gottes durchscheinen läßt. Ich denke an die jungen Menschen von heute: sie sind in einem Umfeld aufgewachsen, das von Botschaften gesättigt ist, die falsche Modelle des Glücks vorbringen. Diese Jungen und Mädchen laufen Gefahr, die Hoffnung zu verlieren, da sie oft der wahren Liebe beraubt zu sein scheinen, die das Leben mit Freude und Sinn erfüllt. Dieses Thema lag meinem verehrten Vorgänger Johannes Paul II. sehr am Herzen, der so viele Male der Jugend unserer Zeit Maria als »Mutter der schönen Liebe« vor Augen gestellt hat. Nicht wenige Erfahrungen sagen uns leider, daß die Jugendlichen, die jungen Männer und Frauen und sogar die Kinder leicht der Verdorbenheit der Liebe zum Opfer fallen können, betrogen von skrupellosen Erwachsenen, die sich selbst und die jungen Menschen belügen und sie so in die Sackgasse des Konsumismus hineinziehen: auch die heiligsten Wirklichkeiten wie der Leib des Menschen, Tempel des Gottes der Liebe und des Lebens, werden so zu Gegenständen des Konsums; und das immer früher, schon in der Zeit vor dem Jugendalter. Wie traurig ist es doch, wenn die Jungen und Mädchen das Staunen, den Zauber der schönsten Gefühle, den Wert der Achtung für den Leib verlieren, der Offenbarung der Person und ihres unergründlichen Geheimnisses ist!

An all dies erinnert uns Maria, die unbefleckt Empfangene, die wir in all ihrer Schönheit und Heiligkeit betrachten. Am Kreuz hat Jesus sie Johannes und allen Jüngern anvertraut (vgl. Joh 19,27), und seither ist sie Mutter für die ganze Menschheit, Mutter der Hoffnung. An sie richten wir gläubig unser Gebet, während wir im Geiste nach Lourdes pilgern, wo heute ein besonderes Jubiläumsjahr anläßlich des 150. Jahrestages ihrer Erscheinungen in der Grotte von Massabielle seinen Anfang nimmt. Maria, die unbefleckt Empfangene, »Stern des Meeres, leuchte uns und führe uns auf unserem Weg!« (Spe salvi, 50).


Nach dem Angelus:

... auf italienisch: An diesem Hochfest des Gottesmutter richte ich wie gewöhnlich einen besonderen Gruß an die »Päpstliche Akademie der Immaculata« und ihren Präsidenten, Kardinal Andrzej Maria Deskur. Auf alle Mitglieder und Freunde der Akademie rufe ich den steten Schutz der Jungfrau Maria herab. Auf Wiedersehen am Nachmittag auf der Piazza di Spagna!

auf französisch: Ich grüße euch, liebe Pilger aus dem französischen Sprachraum, insbesondere die Gruppe aus dem Pfarrverband Labarthe und Venerque in der Diözese Toulouse. In seinem Sohn Jesus hat Gottvater Maria erwählt, damit sie heilig und untadelig unter seinem Blick sei, indem er sie darauf vorbereitete, der Boden zu sein, aus dem der Sproß des Heils hervorgehen sollte. Mögen wir in der Nachfolge Mariens unser »Ja« zum Herrn sagen können, damit alles in uns seinem Wort gemäß geschehe. Mit meinem Apostolischen Segen.

auf englisch: Es freut mich, die englischsprachigen Pilger und Besucher zu grüßen, die beim heutigen Angelus zugegen sind. Mit großer Freude feiert die Kirche dieses Hochfest der Jungfrau Maria, die Gott vor dem Makel der Erbsünde bewahrte, um seinem geliebten Sohn eine würdige Wohnstatt zu bereiten. Liebe Freunde, ich bitte darum, daß ihr im Blick auf sie das reinste Zeichen der Hoffnung auf die rettende Gnade Gottes sehen könnt. Einen schönen Festtag euch allen.

auf deutsch: Mit Freude grüße ich alle Brüder und Schwestern deutscher Zunge. Am heutigen Hochfest feiern wir, daß Gott die Jungfrau Maria zur Wohnstatt seines Sohnes erwählt und vom ersten Augenblick ihres Daseins vor jeder Sünde bewahrt hat. Durch sie kommt Jesus Christus, die Hoffnung und das Heil der Menschen, zu uns. So ist Maria die Mutter und der Stern der Hoffnung auf unserem Lebensweg. Wir dürfen darauf vertrauen, daß der Herr auch uns aus den Verstrickungen in das Böse befreit und uns das wahre Leben schenken will. Euch allen wünsche ich einen frohen Festtag!

auf spanisch: Ich grüße herzlich die Pilger aus dem spanischen Sprachraum, die bei diesem Mariengebet zugegen sind. Die heilige Jungfrau Maria stärke an diesem in Spanien und Lateinamerika so sehr verwurzelten Hochfest ihrer unbefleckten Empfängnis euren Glauben, sie halte Fürbitte für euch und weise euch den Weg zum Reich ihres Sohnes Jesus Christus. Vielen Dank!

auf polnisch: Ich grüße alle Polen. Heute feiern wir Maria, die unbefleckt Empfangene. Bevor sie den Sohn Gottes zur Welt brachte, bewahrte sie Gott vor dem Makel der Erbsünde und schmückte sie mit der Fülle der Gnade. Ihr vertrauen wir unsere adventliche Erwartung des Kommens des Herrn an. Gott segne euch.

auf italienisch: Einen besonderen Gruß richte ich an die Mitglieder der Katholischen Aktion Italiens, die an diesem Tag in den Pfarreien ihre Treue zur Vereinigung erneuern. Mögen die Kinder, die Jugendlichen und die Erwachsenen der Katholischen Aktion der Kirche und der Gesellschaft ein freudiges Zeugnis laikaler Heiligkeit bieten.

Ich grüße die Pilger italienischer Sprache, insbesondere die zahlreichen Mitglieder des »Werks der Kirche«, die ich in ihrem Einsatz für das Gebet und das Apostolat ermutige. Allen wünsche ich ein schönes Fest der Unbefleckten Empfängnis.

 

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