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BOTSCHAFT VON BENEDIKT XVI.
ANLÄSSLICH DER TOTENMESSE FÜR CHIARA LUBICH

 

An den Kardinalstaatssekretär
TARCISIO BERTONE
Staatssekretär

Im Geiste nehme ich an der feierlichen Liturgie teil, mit der die christliche Gemeinschaft Chiara Lubich bei ihrem Abschied von dieser Erde begleitet, um in den Schoß des himmlischen Vaters einzugehen. Den Verantwortlichen wie dem gesamten Werk Mariens – der Fokolar-Bewegung – und ebenso allen, die mit dieser hochherzigen Zeugin Christi zusammengearbeitet haben, die sich in steter Aufmerksamkeit gegenüber den »Zeichen der Zeit« bedingungslos für die Verbreitung der Botschaft des Evangeliums in allen Bereichen der heutigen Gesellschaft eingesetzt hat, möchte ich erneut meine Zuneigung und tiefe Anteilnahme ausdrücken.

Es gibt viele Gründe, dem Herrn für das Geschenk zu danken, das er der Kirche in dieser Frau von unerschütterlichem Glauben gemacht hat, in dieser sanftmütigen Botin der Hoffnung und des Friedens, der Gründerin einer großen geistigen Familie, die vielfältige Bereiche der Evangelisierung umfaßt. Insbesondere möchte ich Gott für den Dienst danken, den Chiara der Kirche erwiesen hat: ein stiller und einschneidender Dienst, stets im Einklang mit dem Lehramt der Kirche: »Die Päpste«, sagte sie, »haben uns immer verstanden«. Das, weil Chiara und das Werk Mariens stets bemüht waren, in treuer Ergebenheit jedem ihrer Aufrufe und Wünsche nachzukommen. Die ununterbrochene Verbindung mit meinen verehrten Vorgängern, angefangen von dem Diener Gottes Pius XII. bis zu dem seligen Johan- nes XXIII., den Dienern Gottes Paul VI., Johannes Paul I. und Johannes Paul II., ist dafür ein konkretes Zeugnis. Die Lehren des Papstes waren für sie sichere Führung und Orientierung. Mehr noch, in Anbetracht der von ihr ergriffenen Initiativen könnte man sogar sagen, daß sie gewissermaßen die prophetische Fähigkeit hatte, sie im Voraus zu erahnen und in die Tat umzusetzen. Ihr Erbe geht nun auf ihre geistige Familie über: möge die Jungfrau Maria, stets Vorbild und Orientierung für Chiara, jedem Mitglied der Fokolar-Bewegung helfen, den gleichen Weg weiterzugehen, damit, wie der verehrte Johannes Paul II. nach dem Großen Jubiläum 2000 schrieb, die Kirche stets mehr und mehr Haus und Schule der Gemeinschaft werde.

Möge der Gott der Hoffnung die Seele dieser unserer Schwester aufnehmen und jene in ihrem Einsatz bestärken und unterstützen, die ihr geistiges Erbe antreten. Dafür versichere ich mein besonderes Gebet und entsende allen bei diesem heiligen Ritus Anwesenden meinen Apostolischen Segen.

Aus dem Vatikan, am 18. März 2008

BENEDICTUS PP. XVI

 

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