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ANSPRACHE VON BENEDIKT XVI.
AN DIE PÄPSTLICHE SCHWEIZERGARDE

Freitag, 6. Mai 2005

 

Sehr geehrter Herr Kommandant,
hochwürdiger Herr Kaplan,
meine lieben Gardisten,
liebe Angehörige und Freunde der Schweizergarde!

Euch allen ein herzliches „Grüß Gott“ und Willkommen im Hause des Papstes! Seit den ersten Stunden meines Pontifikates steht Ihr, die Schweizergardisten, mir treu und allzeit dienstbereit zur Seite. Ihr begleitet den Nachfolger Petri „auf Schritt und Tritt“ und garantiert in bewährter Weise seinen Schutz, damit er frei von Sorgen um die eigene Sicherheit seinen Dienst zum Heil der Menschen und zum Wohl der Völker erfüllen kann. Liebe Freunde, ich freue mich außerordentlich, daß mir die traditionelle Vereidigung der Rekruten nur wenige Tage nach meinem Pontifikatsbeginn die Gelegenheit gibt, an Euch alle ein Wort der Anerkennung, des Dankes und der Ermutigung zu richten. In dieser Stunde seid Ihr meine Gäste hier im Apostolischen Palast, dem wichtigsten „Einsatzort“ der Schweizergarde! Mein besonderer Gruß gilt jetzt natürlich den Rekruten, die heute ganz offiziell dem Corps eingegliedert werden, und ihren Eltern, die angereist sind, um deutlich zu machen, daß sie ihre Söhne mit ihrer Liebe und ihrem Gebet begleiten wollen. Ihr, liebe Eltern, vertraut Eure Söhne und die Anliegen Eurer Familien der Fürsprache der heiligen Apostel Petrus und Paulus sowie vieler anderer Heiliger an. Jede echte Wallfahrt bringt uns näher zu Gott, dem Ziel unseres Pilgerwegs. Euch allen wünsche ich in diesen Tagen von Herzen eine wahre Vertiefung Eures Glaubens und Eurer Verbundenheit mit dem Nachfolger Petri, dem sichtbaren Haupt der Universalkirche. Die liturgischen Feiern und viele gute Begegnungen mögen Euch dabei helfen! [Nach diesen Worten auf deutsch sagte der Papst in französischer Sprache:]

Liebe Schweizergardisten, jeder von Euch mag einen anderen Grund gehabt haben, sich für den Dienst in der Schweizergarde zu verpflichten: von der Abenteuerlust über den Wunsch, etwas wirklich Neues zu tun, bis hin zu dem edlen Anliegen, der Kirche und dem Papst zu dienen und dadurch während Eures Romaufenthaltes Euren Glauben zu vertiefen. Was auch immer der Grund für Eure Entscheidung gewesen sein mag: Es ist wichtig, daß Ihr nun hier im Vatikan aus diesem Geist lebt, der Euch durch ein echtes spirituelles Band miteinander verbinden kann. Dieser Geist der Schweizergarde nährt sich aus der ruhmreichen, fast 500jährigen Tradition der Existenz einer kleinen Armee mit hohen Idealen. Diese Ideale, die einem Geist Leben verleihen, ohne den die Schweizergarde ihrem so wichtigen Auftrag nicht gerecht werden könnte, sind: die Festigkeit des katholischen Glaubens, ein überzeugter und überzeugender christlicher Lebenswandel, die unerschütterliche Treue und tiefe Liebe zur Kirche und zum Stellvertreter Jesu Christi, die Gewissenhaftigkeit und Ausdauer in den kleinen und großen Aufgaben des täglichen Dienstes, sowie Mut und Demut, Gemeinschaftssinn und Menschlichkeit. [Papst Benedikt XVI. fuhr auf italienisch fort:]

Liebe Schweizergardisten, die Unterstützung, die Ihr dem Nachfolger Petri, dem Hirten der Gesamtkirche, zukommen laßt, erfordert die hohe Professionalität der modernen Sicherheitssysteme, aber zugleich hat sie eine echte und bedeutungsvolle kirchliche Dimension. In der Person des Papstes dient Ihr der ganzen Kirche; stellt Euren jugendlichen Elan, Eure innere Vitalität und Lebendigkeit in ihren Dienst. Wenn ich Euch sehe, liebe Freunde, kommt mir in den Sinn, was ich in der Liturgiefeier zur Übernahme des Petrusamtes gesagt habe: »Die Kirche lebt. Und die Kirche ist jung. Sie trägt die Zukunft der Welt in sich und zeigt daher auch jedem einzelnen den Weg in die Zukunft.« Dafür, liebe Gardisten, könnt und müßt Ihr Beispiel und lebendiges Zeugnis sein. Dies wird ein Weg sein, die christliche Berufung zu leben, indem Ihr Euch nämlich darum bemüht, in Eurem alltäglichen Verhalten die Größe des in der Taufe empfangenen neuen Lebens widerzuspiegeln. [Zum Abschluß sagte der Heilige Vater in deutscher Sprache:]

Liebe Schweizergardisten! Auf die Fürsprache der Seligen Jungfrau und Gottesmutter Maria und Eurer Patrone Martin und Sebastian wie auch des großen Schutzheiligen Eurer schönen Heimat im Herzen Europas, Bruder Klaus von Flüe, erteile ich Euch, Euren Familien und Freunden sowie allen, die anläßlich der Vereidigung nach Rom gepilgert sind, von ganzem Herzen meinen Apostolischen Segen.

 

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