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ABSCHLUSS DER EXERZITIEN DER RÖMISCHEN KURIE

ANSPRACHE VON BENEDIKT XVI.

Kapelle "Redemptoris Mater"
Samstag, 7. März 2009

 

Eminenz, liebe, verehrte Mitbrüder!

Es ist eine der schönen Aufgaben des Papstes, »Danke« zu sagen. In diesem Augenblick möchte ich im Namen von uns und euch allen, Ihnen, Eminenz, von Herzen Dank sagen für die Meditationen, die Sie uns geschenkt haben. Sie haben uns geführt, uns erleuchtet und uns geholfen, unser Priestertum zu erneuern. Es handelte sich nicht um theologische Akrobatik. Sie haben uns keine theologischen akrobatischen Akte dargeboten, sondern eine gesunde Lehre, das gute Brot unseres Glaubens.

Beim Hören Ihrer Worte kam mir eine Prophezeiung des Propheten Ezechiel in den Sinn, die der hl. Augustinus ausgelegt hat. Im Buch Ezechiel sagt Gott, der Herr und Hirte, zum Volk: Ich werde meine Schafe auf die Berge Israels führen, auf grüne Auen. Der hl. Augustinus fragt sich, wo diese Berge Israels liegen, was diese grünen Auen sein sollen. Und er sagt: Die Berge Israels, die grünen Auen sind die Heilige Schrift, das Wort Gottes, das uns wahre Nahrung gibt.

Ihre Predigten waren von der Heiligen Schrift durchdrungen, von einer großen Vertrautheit mit dem Wort Gottes, gelesen im Kontext der lebendigen Kirche – von den Vätern bis hin zum Katechismus der Katholischen Kirche – und immer gesehen im Kontext der Lesung, der Liturgie. Und gerade so war die Schrift in ihrer vollen Aktualität gegenwärtig. Ihre Theologie war, wie sie uns gesagt haben, keine abstrakte Theologie, sondern gekennzeichnet von einem gesunden Realismus. Ich habe die konkrete Erfahrung ihres 50jährigen Priestertums, von der Sie gesprochen haben, bewundert, und sie hat mir gefallen. Im Licht dieser Erfahrung haben Sie uns geholfen, unseren Glauben konkret werden zu lassen. Sie haben uns treffende, konkrete Worte für unser Leben, für unser Verhalten als Priester gesagt. Und ich hoffe, daß viele diese Worte lesen und sich zu Herzen nehmen werden.

Sie haben mit der stets faszinierenden und schönen Erzählung der beiden Emmausjünger begonnen, die Jesus folgen. Noch etwas unsicher und schüchtern fragen sie: Meister, wo wohnst du? Und die Antwort, die Sie für uns ausgelegt haben, lautet: »Kommt und seht.« Um zu sehen, müssen wir kommen, müssen wir uns in Bewegung setzen und Jesus folgen, der uns immer vorausgeht. Nur wenn wir gehen und Jesus nachfolgen, können wir auch sehen. Sie haben uns gezeigt, wo Jesus wohnt, wo seine Wohnstatt ist: in seiner Kirche, in seinem Wort, in der heiligsten Eucharistie.
Danke Eminenz, für diese Ihre Führung. Mit neuem Eifer und neuer Freude machen wir uns auf den Weg nach Ostern. Euch allen wünsche ich eine gesegnete Fastenzeit und ein gesegnetes Osterfest.

 

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