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ILLUMINIERUNG DES ELEKTRONISCHEN CHRISTBAUMS
IN GUBBIO (PERUGIA) VIA TABLET-COMPUTER

ANSPRACHE VON PAPST BENEDIKT XVI.

Sala dei Foconi
Mittwoch, 7. Dezember 2011

 

Liebe Bewohner von Gubbio,
liebe Freunde!

Gerne habe ich die Einladung angenommen, die Lichter am großen Christbaum einzuschalten, der jedes Jahr über der Stadt Gubbio emporragt. Ich danke dem Organisationskomitee und insbesondere Bischof Ceccobelli für die Worte, die er im Namen der Stadt und der Diözese Gubbio an mich gerichtet hat. Ein Gruß an euch alle, die ihr auf dem Platz von Gubbio versammelt oder über das Fernsehen mit uns verbunden seid!

Bevor ich die Lichter des Christbaumes einschalte, möchte ich einen dreifachen einfachen Wunsch aussprechen. Dieser große Weihnachtsbaum befindet sich an den Hängen des Monte Ingino, auf dessen Gipfel, woran der Bischof erinnert hat, auch die Basilika des Patrons von Gubbio, des hl. Ubaldo, gelegen ist. Wenn wir den Baum betrachten, richtet sich unser Blick von selbst in die Höhe, in den Himmel, zur Welt Gottes.

Der erste Wunsch ist also, daß unser Blick, der Blick des Geistes und des Herzens, sich nicht auf den Horizont unserer Welt beschränken möge, auf das Materielle, sondern ein bißchen so wie dieser Baum sein möge und sich in die Höhe und auf Gott zu richten weiß. Gott vergißt uns nie, aber er fordert uns dazu auf, daß auch wir ihn nicht vergessen!

Das Evangelium sagt uns, daß in der heiligen Weihnachtsnacht ein Licht die Hirten umstrahlte (vgl. Lk 2,9–11) und ihnen eine große Freude verkündete: die Geburt Jesu, die Geburt dessen, der mit seinem Kommen das Licht gebracht hat, ja mehr noch, der selbst das wahre Licht ist, das jeden Menschen erleuchtet (vgl. Joh 1,9). Der große Baum, den ich gleich entzünden werde, ragt über der Stadt Gubbio empor und wird mit seinem Licht das Dunkel der Nacht erhellen.

Der zweite Wunsch ist, daß er uns daran erinnern möge, daß auch wir ein Licht brauchen, das unseren Lebensweg erhellt und uns Hoffnung schenkt, vor allem in dieser unserer Zeit, in der wir die Last der Schwierigkeiten, Probleme und Leiden besonders spüren und ein Schleier der Dunkelheit uns einzuhüllen scheint. Aber welches Licht ist wirklich in der Lage, unser Herz zu erhellen und uns verläßliche, sichere Hoffnung zu geben? Es ist das Kind, das wir am heiligen Weihnachtsfest in einer einfachen und armen Grotte betrachten, denn es ist der Herr, der jedem von uns nahe kommt und bittet, daß wir ihn neu in unser Leben aufnehmen, ihn lieben, ihm vertrauen, daß wir spüren: er ist da, er begleitet uns, unterstützt uns, hilft uns. Dieser große Baum aber setzt sich aus vielen Lichtern zusammen. Der letzte Wunsch, den ich aussprechen möchte, ist, daß jeder von uns ein wenig Licht in sein Lebensumfeld tragen möge: in die Familie, die Arbeit, die Stadtviertel, die Länder, die Städte. Jeder sei ein Licht für seinen Nächsten; er möge den Egoismus hinter sich lassen, der oft das Herz verschließt und dazu verleitet, nur an sich selbst zu denken; jeder schenke dem anderen ein wenig Aufmerksamkeit, ein wenig Liebe. Jede kleine Geste der Güte ist wie ein Licht dieses großen Weihnachtsbaums: zusammen mit den anderen Lichtern können sie die Dunkelheit auch der tiefsten Nacht erleuchten. Danke, und auf alle möge das Licht und der Segen des Herrn herabkommen.

 



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