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PAPST FRANZISKUS

FRÜHMESSE IM VATIKANISCHEN GÄSTEHAUS "DOMUS SANCTAE MARTHAE"
 

Wir wollen uns den Erzengeln anempfehlen

Freitag, 29. September 2017
 

(aus: L'Osservatore Romano, Wochenausgabe in deutscher Sprache, Nr. 41, 13. Oktober 2017)

 

Ein richtiggehender Akt der Anempfehlung an die Erzengel Michael, Rafael und Gabriel: dass sie uns beim Kampf gegen die Verführungen des Teufels helfen, dass sie die frohen Nachrichten des Heils bringen und uns bei der Hand nehmen, damit wir nicht einen falschen Weg des Lebens einschlagen und auf diese Weise »am Heilsplan Gottes mitarbeiten«. So lautete das Gebet, das Papst Franziskus bei der Messe in der »Casa Santa Marta« am Freitag, den 29. September, Festtag der heiligen Erzengel Michael, Gabriel und Rafael, sprach.

Franziskus machte sofort darauf aufmerksam: »Im Tagesgebet zu Beginn der Messe haben wir gebetet: ›Gott, du ordnest alles mit Macht und Weisheit; Engeln und Menschen teilst du ihre Dienste zu. Gib, dass die Macht des Bösen nicht überhand nimmt, sondern sende deine heiligen Engel, die im Himmel vor dir stehen, um dir zu dienen, und die Herrlichkeit deines Antlitzes betrachten, in diese Welt, damit sie uns vor allem Unheil schützen.‹«

»Etwas, das von Anfang an die Aufmerksamkeit auf sich zieht«, so erklärte der Papst, »ist, dass die Engel und wir dieselbe Berufung haben: mitzuarbeiten am Heilsplan Gottes. Wir sind sozusagen ›Geschwister‹ in der Berufung«. Die Engel »stehen vor dem Herrn, um ihm zu dienen, um ihn zu preisen und auch um die Herrlichkeit des Antlitzes des Herrn zu betrachten: die Engel sind die großen Kontemplativen, sie betrachten den Herrn; sie dienen und betrachten. Doch der Herr entsendet sie auch, damit sie uns auf dem Weg des Lebens begleiten.«

»Heute feiern wir drei dieser Engel«, so der Papst, »da sie eine wichtige Rolle in der Heilsgeschichte gespielt haben. Und wir feiern diese drei, da sie auch eine wichtige Rolle auf unserem Weg hin zum Heil haben.« Angefangen bei »Michael – dem großen Michael –, der den Krieg gegen den Teufel führt«, erklärte der Papst in Bezug auf den Abschnitt aus der Offenbarung des Johannes (12,7-12), der die heutige erste Lesung bildete, und unterstrich: »Als am Ende der Drache gegen Michael kämpfte, als er besiegt wurde, hieß es: ›Er wurde gestürzt, der große Drache, die alte Schlange, die Teufel oder Satan heißt und die ganze Welt verführt.‹«

Der Teufel sei »unser Feind«, und das, so die Erklärung des Papstes, sei »eine Vision des Weltendes, doch in der Zwischenzeit stört er. Er stört unser Leben: immer trachtet er danach, zu verführen, wie er unsere Mutter Eva mit überzeugenden Argumenten verführt hatte: ›Iss doch die Frucht! Das wird dir gut tun, es wird dich viele Dinge erkennen lassen‹«. Und so »beginnt er, wie die Schlange zu verführen, zu verführen, und wenn wir dann gefallen sind, klagt er uns vor Gott an: ›Er ist ein Sünder, er gehört mir!‹« Dieses »Er gehört mir«, so der Papst weiter, »ist das Wort des Teufels, er nimmt uns mit der Verführung ein und klagt uns dann vor Gott an: ›Er gehört mir. Den da nehme ich mit mir.‹« Und »Michael bekriegt ihn, der Herr fordert von ihm, Krieg zu führen: für uns, die wir in diesem unserem Leben auf dem Weg zum Himmel sind. Michael hilft uns, ihn zu bekriegen, uns nicht von diesem bösen Geist verführen zu lassen, der uns mit den Verführungen täuscht.« Gerade »aus diesem Grund danken wir heute dem heiligen Michael für diese Arbeit, die er für die Kirche und für einen jeden von uns tut, und wir bitten ihn, uns weiter zu verteidigen«.

Der zweite Erzengel, »Gabriel, ist jener, der die guten Nachrichten bringt, jener, der die Nachricht Maria, Zachäus, Josef gebracht hat«, fuhr Franziskus fort. Gabriel also »bringt gute Nachrichten und die frohe Botschaft des Heils«. Auch er »ist bei uns und hilft uns auf dem Weg«. Vor allem, wenn wir, und dies geschehe »viele Male«, aus Gründen vieler hässlicher Nachrichten oder vieler substanzloser Nachrichten die frohe Botschaft vergäßen, jene »des Evangeliums Gottes, des Heils, dass Jesus zu uns gekommen ist, dass er uns das Heil Gottes gebracht hat«. Und es sei gerade »Gabriel, der uns dies in Erinnerung ruft, und daher beten wir heute zu Gabriel, uns immer die frohe Botschaft zu verkündigen«. Gabriel, so die Bitte des Papstes, »erinnere uns an die gute Nachricht Gottes, an das, was Gott getan hat«.

»Und dann ist da der dritte Erzengel, Rafael, er, der uns auf dem Weg hilft, der mit uns geht«, so Franziskus. »Michael«, so verdeutlichte er, »verteidigt uns, Gabriel überbringt uns die gute Nachricht und Raffael nimmt uns bei der Hand und geht mit uns, er hilft uns in vielen Dingen, die sich unterwegs zutragen«. Raffael »müssen wir bitten: bitte, mach, dass wir nicht verführt werden und so einen falschen Schritt tun, den falschen Weg einschlagen; führe uns entlang der guten Straße, auf dem guten Weg. Du bist der Weggefährte, wie du auch der Weggefährte des Tobit warst«.

Die drei Erzengel »stehen vor Gott, sie sind unsere Weggefährten, weil sie dieselbe Berufung im Heilsmysterium haben: das Heilsmysterium voranzubringen. Sie beten Gott an, sie verherrlichen Gott, sie dienen Gott.« Und so »wollen wir heute einfach zu den drei Erzengeln Michael, Gabriel und Rafael beten«, lud der Papst ein und unterbreitete die Worte des Gebets: »Michael, hilf uns beim Kampf; ein jeder weiß, welcher der Kampf ist, den er heute in seinem Leben austrägt, ein jeder von uns kennt den maßgeblichen Kampf, den Kampf, bei dem das Heil auf dem Spiel steht. Hilf uns, Gabriel, bring uns Nachrichten, bring uns die frohe Nachricht vom Heil, dass Jesus bei uns ist, dass Jesus uns gerettet hat, und schenke uns Hoffnung. Raffael, nimm uns bei der Hand und hilf uns auf dem Weg, damit wir den Weg nicht verfehlen, damit wir nicht stehenbleiben: immer gehen, doch mit deiner Hilfe.«

 



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