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PILGERREISE VON PAPST FRANZISKUS
ZUM HEILIGTUM UNSERER LIEBEN FRAU VON FATIMA 

zum 100. Jahrestag der Erscheinungen der Jungfrau Maria in der Höhle Cova da Iria
(12.-13. Mai 2017)

GRUSSWORTE DES HEILIGEN VATERS AN DIE KRANKEN
AM ENDE DER MESSFEIER

Platz vor dem Heiligtum, Fatima
Samstag, 13. Mai 2017

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Liebe Brüder und Schwestern,

wie ich in der Predigt gesagt habe, geht uns der Herr immer voran: wenn wir ein Kreuz tragen, hat er es schon vor uns getragen. In seiner Passion hat er all unsere Leiden auf sich genommen. Jesus weiß, was Schmerz bedeutet, er versteht uns, er tröstet uns und er gibt uns Kraft. Das hat er auch dem heiligen Francisco und der heiligen Jacinta, ja den Heiligen aller Zeiten und Orte erwiesen. Ich denke da an den Apostel Petrus, der in Ketten im Gefängnis von Jerusalem lag, während die ganze Kirche für ihn betete. Und der Herr hat den Petrus getröstet. Das ist das Geheimnis der Kirche: Die Kirche bittet den Herrn, die Bedrängten wie euch zu trösten, und er tröstet euch, auch im Verborgenen; er tröstet euch in der Vertrautheit des Herzens und er tröstet euch mit Kraft.

Liebe Pilger, vor unseren Augen haben wir Jesus, verborgen, aber gegenwärtig in der Eucharistie, so wie Jesus in den Wunden unserer kranken und leidenden Brüder und Schwestern verborgen, aber gegenwärtig ist. Auf dem Altar beten wir Jesu Leib an; in diesen Brüdern und Schwestern finden wir die Wunden Jesu. Der Christ betet Jesus an, der Christ sucht Jesus, der Christ vermag die Wunden Jesu zu erkennen. Heute richtet die Jungfrau Maria erneut an uns die Frage, die sie vor hundert Jahren an die Hirtenkinder richtete: „Wollt ihr euch Gott als Opfer anbieten?“ Die Antwort – „Ja, wir wollen es!“ – gibt uns die Möglichkeit, ihr Leben zu verstehen und nachzuahmen. Sie haben diese Zusage gelebt mit allem, was sie an Freud und Leid mit sich brachte, in einer Haltung der Hingabe an den Herrn.

Liebe Kranke, lebt euer Leben als ein Geschenk und sagt der Jungfrau Maria wie die Hirtenkinder, dass ihr es mit ganzem Herzen Gott anbietet. Haltet euch nicht nur für Empfänger einer wohltätigen Solidarität, sondern fühlt euch als vollberechtigte Teilnehmer am Leben und an der Mission der Kirche. Eure stille Gegenwart ist beredter als viele Worte. Euer Gebet, das tägliche Opfer eurer Leiden in Gemeinschaft mit jenen des gekreuzigten Jesus für das Heil der Welt, das geduldige und sogar frohe Annehmen eurer Situation ist eine geistliche Ressource, ein Kapital für jede christliche Gemeinschaft. Schämt euch nicht, ein wertvoller Schatz der Kirche zu sein.

Jesus zieht im Allerheiligsten Sakrament nah an euch vorüber, um euch seine Nähe und seine Liebe zu zeigen. Vertraut ihm eure Schmerzen an, eure Leiden, eure Kraftlosigkeit. Zählt auf das Gebet der Kirche, das sich aus jedem Teil für euch und mit euch zum Himmel hin erhebt. Gott ist Vater, und er wird euch nie vergessen.

 


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