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HEILIGE MESSE FÜR DIE PÄPSTLICHE SCHWEIZERGARDE

PREDIGT VON JOHANNES PAUL II.

Montag, 6. Mai 1985

 

”Wer um meines Namens willen . . . verlassen hat“. Diese Worte aus dem Festevangelium des heiligen Nikolaus von Flüe hat der große Patron eurer Heimat wortwörtlich in seinem Leben verwirklicht. In einem gewissen Sinne lassen sie sich aber auch auf euch, liebe, junge Rekruten, anwenden. Auch ihr habt Vater und Mutter, Brüder und Schwestern, Acker und Häuser um eines geistigen, religiösen Wertes willen für eine Zeit lang verlassen. Ihr habt euch für die Päpstliche Schweizergarde gemeldet, um dem Bischof von Rom und Nachfolger des Petrus einen wichtigen Dienst zu erweisen: ihm die notwendige Sicherheit zu gewährleisten, damit er sich frei und ungehindert den Menschen zuwenden und ihnen die Glaubensbotschaft verkünden kann.

Für diesen Dienst braucht ihr eine positive, wohlwollende Einstellung zur Kirche und ihrer Einheit, zum Papst und seiner Sorge gerade für diese Einheit. Um den Menschen, die sich an euch wenden, in der rechten Haltung begegnen zu können, muß euch das christliche Menschenbild in seinen wesentlichen Zügen besonders bewußt sein: Vor euch steht immer der Mensch mit all seinen Schwächen, der aber von Christus bereits grundsätzlich erlöst ist, dem in Gott eine helle Zukunft eröffnet ist. Wie der Herr am Kreuz seine Mutter Maria und den Jünger Johannes einander anvertraut hat zum gegenseitigen Schutz, so führt er uns alle zusammen, damit wir uns gegenseitig auf dem Weg schützen und stärken, helfen und führen.

Ja, euer Dienst geschieht wie bei einem geistlichen Beruf um eines religiösen Wertes willen oder, wie Jesus eben im Evangelium sagte: ”Um meines Namens willen“. Darum ist es sehr sinnvoll, daß ihr den Tag eurer Vereidigung mit dem heiligen Meßopfer Jesu Christi beginnt. Die Treue des Sohnes zum ewigen Vater im Himmel führte ihn bis zur Hingabe seines Lebens für die Vielen. Wenn er euch gleich das Brot bricht und uns zur Speise wird, will er uns dadurch ermutigen und bestärken, wie er zu dienen und treu zu sein bis zum Einsatz des Lebens.

Liebe Eltern, Verwandte und Freunde der neuen Rekruten! Euch danke ich aufrichtig für die Bereitschaft, euren Sohn und Bruder, euren Freund und Kollegen für eine gewisse Zeit aus eurer Lebensgemeinschaft freizugeben. Ich habe die Gewißheit, daß ihr ihn tiefer und wertvoller zurückerhalten werdet. Denn jeder Einsatz für das Reich Gottes und die Kirche Christi, gerade dann, wenn er mit einem gewissen Verzicht verbunden ist, wird von Gott gesegnet und findet in ihm seinen Lohn.

Chers Amis, qui avez accepté de servir dans la Garde pontificale, je vous remercie vivement. Le Pape compte sur vous pour assurer, autour de lui et de ses collaborateurs immédiats, des conditions de sécurité et d’ordre, et aussi d’accueil digne et courtois pour nos visiteurs. Je sais que votre sens de l’honneur, votre conscience professionnelle, votre amour de l’Eglise, votre attachement à la personne du Successeur de Pierre, vous rendent capables de bien vous acquitter de votre fonction. Je souhaite que cette période de service au Vatican soit aussi pour chacun l’occasion d’un enrichissement humain et d’un affermissement de la foi.

Je salue avec cordialité et gratitude vos parents et amis, venus de la Suisse, surtout de la Suisse romande pour les francophones. Votre présence à tous me rappelle mon heureuse visite pastorale dans votre pays. Je vous donne, en gage des meilleures grâces, ma Bénédiction Apostolique.

 

© Copyright 1985 - Libreria Editrice Vaticana



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