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SCHREIBEN VON JOHANNES PAUL II.
AN
MSGR. OSKAR SAIER, ERZBISCHOF VON FREIBURG

 

Meinem ehrwürdigen Bruder Oskar Saier
Erzbischof von Freiburg

Von Herzen grüsse ich im Herrn die Teilnehmer des diesjährigen katechetischen Kongresses in Freiburg: Bischöfe, Priester, Ordensleute und Laien sowie alle diejenigen, die sich um eine lebendige Weitergabe des Glaubens in Eurem Land mühen. Ebenso gilt mein aufrichtiger Gruß auch den zahlreichen Gästen aus anderen Ländern.

Das Motto Eures Kongresses unterstreicht genau das, worum es heute bei der Weitergabe des Glaubens geht. Den Glauben so lernen, daß er das Leben durchdringt und trägt, ist nur möglich im lebendigen Kontakt mit einer Gemeinschaft von Glaubenden. Nur durch das konkrete Mitleben können die neu Hinzukommenden in den Glauben der Kirche hineinwachsen.

Gottlob arbeiten in Eurem Land viele an der wichtigen Aufgabe mit, den Glauben an die nachfolgende Generation und an suchende Menschen überhaupt weiterzugeben: Religionslehrer in den verschiedenen Schularten, viele, vor allem ehrenamtliche Mitarbeiter in der Gemeindekatechese, Erzieherinnen in den Kindergärten, Verantwortliche der kirchlichen Jugendarbeit, vor allem aber viele Eltern.

Ich begrüße Euer Bemühen darum, daß sich ein brüderliches Verstehen und echte Zusammenarbeit unter denen bildet, die in den verschiedenen Bereichen tätig sind. Es wäre eine Beeinträchtigung Eurer Aufgabe, wenn Ihr auch nur einen geringen Teil Eurer Kraft in einem wenig solidarischen oder gar mißtrauischen Gegeneinander verzehren würdet. Die Welt braucht Euer gemeinsames helfendes Zeugnis des Glaubens, die Menschen brauchen es.

Bemüht Euch um gegenseitigen Respekt, um inneres Einvernehmen und ein wirksames Miteinander. Dann wird es zu einer guten gemeinsamen Bereicherung kommen und zu einer fruchtbaren Erneuerung der katechetischen Arbeit in Eurem Land, in Einheit mit Euren Bischöfen und mit der ganzen Kirche.

Vergeßt bei Eurer solidarischen Zusammenarbeit und katechetischen Unterweisung nicht die Bedeutung der Kinder und der Jugendlichen für Euch selbst. Von der Ursprünglichkeit, mit der manche von ihnen Jesus und seine Botschaft neu entdecken, könnt Ihr selbst viel lernen. Mit ihnen kann auch Euer Herz neu zu brennen beginnen. Der Auferstandene selbst ist es, der in den Kindern und Jugendlichen mit Euch unterwegs ist, auch dann, wenn Ihr manchmal durch die Schwierigkeiten Eurer Arbeit und durch scheinbare Mißerfolge tief bekümmert seid.

Ich wünsche und erbitte der Kirche in Eurem Land, was ich in meinem Schreiben über die Katechese der ganzen Kirche gewünscht habe: ”Möge daher die Gegenwart des Heiligen Geistes auf die Fürsprache Mariens der Kirche einen neuen, nie dagewesenen Elan für die katechetische Arbeit schenken, die ihr so wesentlich ist“ (Ioannis Pauli PP. II, Catechesi Tradendae, 73).  Auf daß auch die Arbeiten des gegenwärtigen katechetischen Kongresses dazu einen fruchtbaren Beitrag leisten mögen, erteile ich allen Teilnehmern für Gottes erleuchtenden und stärkenden Beistand von Herzen meinen besonderen Apostolischen Segen.

Aus dem Vatikan, am 14. Mai 1983

IOANNES PAULUS PP. II

 

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