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BEGEGNUNG VON PAPST JOHANNES PAUL II.
MIT DEN FAMILIEN

Aula Paolo VI, 12. Oktober 1980

 

Meine Herren Kardinäle, Erzbischöfe und Bischöfe!
Liebe Brüder und Schwestern!

1. Die Zeugnisse, die wir alle mit Aufmerksamkeit und lebhafter Anteilnahme gehört haben, bieten uns wie mir scheint ein getreues und eindrucksvolles Bild der Familie von heute.

Licht und Schatten, Erwartungen und Sorgen, ernste Probleme und starke Hoffnungen gehören zu diesem Bild. Wenn ich es betrachte, meine ich, die Gelehrten kommender Zeiten werden tatsächlich sagen können, unser Jahrhundert sei das Jahrhundert der Familie gewesen. Denn nie war die Familie so vielen Bedrohungen, Angriffen und Zersetzungserscheinungen ausgesetzt wie in diesem Jahrhundert. Nie zuvor ist man der Familie aber auch so hilfreich entgegengekommen wie in diesem Jahrhundert, sowohl auf kirchlicher wie auf staatlicher Ebene. Deshalb wird man auch in den einzelnen Pfarreien nicht müde, durch theologische Überlegungen und pastorale Initiativen der Familie Bezugspunkte und konkrete Wege zur Überwindung der Schwierigkeiten und zur eigenen Vervollkommnung aufzuzeigen. Wenn man sagen kann, was mein Vorgänger Pius XII. kurz nach dem Zweiten Weltkrieg aussprach, nämlich daß in unserer kranken Gesellschaft die Familie schwerkrank ist, so muß man auch sagen, daß viele den Wunsch haben, der Familie wirksame Heilmittel und Hilfen zu bieten. Die Kirche ist in Übereinstimmung mit ihrer Sendung die in diesen Wochen abgehaltene Synode beweist das bereit, ihr die "medicina evangelii", die "Medizin des Evangeliums", das "remedium salutis", das "Mittel des Heils", anzubieten.

Wahre Geschichten von Liebe und Hingabe

2. Bewegten und dankbaren Herzens sind wir alle den Worten derer gefolgt, die hier ihr gelebtes Zeugnis vorgebracht haben. Es waren kurze Berichte, die uns aber doch erlaubt haben, hinter den notgedrungen kurzen Aussagen wahre Geschichten von Liebe und Hingabe zu erblicken, deren einzelne Kapitel wir erst im Reich Gottes vollständig verstehen werden; auch das wird dann zur vollkommenen Freude gehören. Es tut mir leid, daß ich nicht sämtliche Themen aufgreifen und weiterentwickeln kann, die hier mit der Lebendigkeit, Frische und Kraft angesprochen wurden, wie sie jedem Zeugnis persönlicher Lebenserfahrung eigen sind.

Nicht verschweigen kann ich allerdings die Wertschätzung, mit der ich zum Beispiel die jungen Verlobten von dem Vorrang sprechen hörte, den sie den geistigen gegenüber den materiellen Werten bei der Vorbereitung auf ihre Ehe einräumen. Und ebenso beeindruckt hat mich die Klarheit, mit der in den verschiedenen Zeugnissen die positive Auswirkung hervorgehoben wurde, welche die Verpflichtung, die Liebe in Keuschheit zu leben, auf das Wachsen und Reifen dieser Liebe hatte.. Inmitten all der Stimmen, die in unserer permissiven Gesellschaft die sexuelle Freiheit als Faktor menschlicher Erfüllung verherrlichen, ist es richtig, daß auch die ihre Stimme erheben, die in der täglichen Erfahrung einer ruhigen, großherzigen Selbstkontrolle eine neue Quelle gegenseitiger Erkenntnis, tieferen Verständnisses und echter Freiheit gefunden haben.

Mit Freude habe ich außerdem festgestellt, daß die einzelnen Paare es laut ihrem Zeugnis als eine natürliche Forderung ihrer Liebe erachten, sich den Brüdern gegenüber zu öffnen und dem, der in Not ist, Verständnis, Rat, konkrete Hilfe anzubieten: Selbstlosigkeit gehört zur wahren Liebe, die, wenn sie sich verschenkt, nicht verarmt und verlöscht, sondern sich bereichert, .belebt und gestärkt wird.

Was bei den verschiedenen, hier dargebotenen Erfahrungen in den Worten aller besonders deutlich wurde, war das Bewußtsein, daß echte Liebe der Schlüssel für die Lösung aller Probleme ist, auch der dramatischsten, wie z.B. beim Scheitern der Ehe, beim Tod des Ehepartners, oder eines Kindes und im Krieg".' Der Ausweg so wurde gesagt ist immer und einzig und allein die Liebe; eine Liebe, die starker ist als der Tod.

Die menschliche Liebe ist freilich etwas Zerbrechliches und Gefährdetes; das haben alle ausdrücklich zugegeben oder unausgesprochen erkennen lassen. Sie muß, um lebendig zu bleiben und nicht zu altern, sich selbst überschreiten. Nur eine Liebe, die Gott begegnet, kann der Gefahr entgehen, sich auf dem Weg zu verirren. Von verschiedenen Seiten her haben uns alle, die gesprochen haben, davon Zeugnis gegeben, welch Leben das Gespräch mit Gott, das Gebet, gehabt hat. Im Leben eines jeden hat es Augenblicke gegeben, wo die wahren Gesichtszüge des geliebten Menschen nur durch das Antlitz Gottes wiederentdeckt werden konnten.

Das also ist einiges von all dem Schönen, das uns heute von unseren Brüdern und Schwestern gesagt wurde. Wir sind ihnen dankbar, denn wir fühlen uns jetzt, nachdem wir sie gehört haben, reicher. Wir sind uns voll bewußt, daß wir viel von denen zu lernen haben, die den unerschöpflichen Reichtum eines Sakraments konsequent zu leben versuchen. Nach den soeben gehörten Zeugnissen möchte ich nun fortfahren und, gleichsam als Weiterführung eines Dialogs, einige meiner Gedanken zum Ausdruck bringen.

3. Vor allem drängt es mich zu sagen: Wir müssen den christlichen Familien wieder Vertrauen entgegenbringen. Von Stürmen umgeben und gleichsam unter Anklage gestellt, wird die christliche Familie immer häufiger von Trostlosigkeit, Mangel an Selbstvertrauen und Furcht versucht. Wir müssen ihr daher mit wahren und überzeugenden Worten sagen, daß sie eine Sendung und einen Platz in der heutigen Welt hat und daß sie für die Erfüllung dieser Aufgabe vorzügliche Möglichkeiten und unvergängliche Werte in sich trägt.

Diese Werte haben vor allem geistig-religiösen Charakter: Wurzel und Grundlage der Familie ist ein Sakrament, ein "sacramentum magnum", ein "großes Geheimnis", Zeichen der wirksamen Gegenwart des auferstandenen Christus in der Familie und unerschöpfliche Gnadenquelle.

Werte der Liebe und der Treue

Aber diese Werte gehören auch der natürlichen Ordnung an: sie zum Leuchten zu bringen, wenn sie verdunkelt sind, sie zu stärken, wenn sie geschwächt und sie wieder zu entzünden, wenn sie nahezu verlöscht sind, ist ein vorzüglicher Dienst am Menschen. Es sind die Werte der Liebe, der Treue, der Hilfsbereitschaft; es ist die Unauflöslichkeit, die Fruchtbarkeit in ihrer vollen Bedeutung, die durch das Offensein für die anderen bereicherte Intimität, das Bewußtsein, die Urzelle der Gesellschaft zu sein usw.

Die Familie ist Hüterin und bevorzugte Vermittlerin all dieser Werte, und die christliche Familie ist es in einer neuen und besonderen Weise. Diese Werte stärken sie in ihrem Wesen und machen sie dynamisch und wirksam im Gefüge der Gemeinschaft auf jeder Ebene. Aber die Familie muß an diese Werte glauben, sie muß sie furchtlos verkündigen und sie bewußt leben, weitergeben und verbreiten.

4. Mein zweiter Gedanke ist der: Ebenso wie in der heutigen Weltlage das "Leiden" der Familie verbreitet ist und wie es die verschiedensten Aspekte annimmt (das haben wir beim Anhören der Zeugnisse sehr wohl bemerkt!), ebenso universal und weltweit muß das "Mitleid" für die Familie sein.

Worunter leidet nun die christliche Familie heute? In den armen Ländern und in den armen Gegenden der reichen Länder leidet sie natürlich an den schweren Schäden, die von den bedauernswerten Arbeits-, Einkommens-, Wohnungs-, Ernährungs- und Schulverhältnissen sowie der schlechten hygienischen Situation verursacht werden ... Aber das ist nicht das einzige Leiden: Auch wenn sie Überfluß an Gütern hat, ist die Familie nicht gegen Schwierigkeiten geschützt. Da ist die Not, die von der fehlenden Vorbereitung auf die hohe Verantwortung im Eheleben herrührt; die Schwierigkeit von Mißverständnissen zwischen den Familienmitgliedern, die ernste Erschütterungen nach sich ziehen können; das Leid, daß eines oder mehrere Kinder in dieser oder jener Art einen Irrweg gehen usw. ...

Kein Mensch, keine Menschengruppe vermag allein von sich aus diesen verschiedenen Leiden abzuhelfen. Das erfordert vielmehr den Einsatz aller: die Kirche, die Staaten, die Vermittlungsbehörden, die verschiedenen Menschengruppen sind unter Achtung der Persönlichkeit jedes einzelnen zum wirksamen Dienst an der Familie aufgerufen. Notwendig ist vor allem das Bemühen der beiden Ehepartner, und deshalb muß man inständig wünschen, daß der Ehemann und die Ehefrau von Anfang an dieselbe Ansicht über die wesentlichen Werte der Familie haben, bzw. sich darum bemühen.

5. Mein dritter Gedanke betrifft die christliche Familie und die pastorale Hilfe, die die Kirche ihr schuldet.

Als ich mir vorhin die verschiedenen Zeugnisse anhörte, war ich nicht nur vom Inhalt jedes einzelnen Zeugnisses und von dem besonderen Anliegen, das daraus sprach, beeindruckt, sondern auch davon, daß sie alle von Laien kamen, von christlichen Ehemännern und -frauen, die wirklich ein Leben in der Familie führen. Das ist ein sehr wichtiger Faktor im heutigen pastoralen Wirken der Kirche hinsichtlich der Familie.

In diesem Zusammenhang darf ich nicht versäumen, auf die Bedeutung der Familienbewegungen hinzuweisen. Sehr zahlreich und blühend, sind sie in unserem Jahrhundert eines der Zeichen der nie versiegenden Lebenskraft und pastoralen Kreativität der Kirche. Ein wesentlicher Aspekt dieser Bewegungen besteht darin, daß sie sich zur inneren Vervollkommnung vieler Familien in den verschiedenen Bereichen des Familienlebens auswirken, und gleichzeitig bilden sie dynamische Zentren apostolischen Eifers.

Man muß diesen Bewegungen dankbar sein für alles, was sie für die Familie tun. Man muß sich darüber freuen, daß sie ihren eigenen Horizont zu erweitern suchen im Hinblick auf einen immer wirksameren, immer verständnisvolleren und immer mehr mit den komplexen Gegebenheiten und Problemen unserer Zeit im Einklang stehenden Dienst. Man muß aber auch der Hoffnung Ausdruck geben, daß die Familienbewegungen nicht ihre eigentliche Inspiration eine Inspiration, die auch ihr Charisma und damit ihre Stärke bildet zu einer Tätigkeit verwässern, die, so lobenswert sie sein mag, einen nur allgemeinen und unterschiedslosen Charakter annehmen könnte. Eine richtige und legitime soziale Sorge darf nicht dazu führen, daß diese Bewegungen einer falschen Soziologie verfallen und des vollen Gehalts entleert werden, der ihnen nur so lange eigen ist, als sie wahre kirchliche Bewegungen bleiben. Um voll wirksam zu sein, müssen alle Familienbewegungen jene Grundstruktur der Kirche, wie sie die Pfarrei ist, berücksichtigen und sich in sie integrieren. In diesem Zusammenhang ist es auch nützlich, an das zu erinnern, was ich im vergangenen Jahr bezüglich der Katechese gesagt habe: "Die Pfarrei bleibt ein Hauptbezugspunkt für die Christen" (Catechesi tradendae, Nr. 67). Durch ihre aufeinander abgestimmte Seelsorgetätigkeit ist die Pfarrei ganz und gar auf das Wohl der Familie ausgerichtet. Die Familie ihrerseits ist aufgerufen, die. Pfarrei bei ihrer wesentlichen Sendung zu unterstützen, die darin besteht, das Reich Gottes aufzubauen, indem sie das Wort Gottes in das Leben jedes einzelnen trägt.

Die Familie soll die Pfarrei unterstützen

Ich möchte alle, die in den verschiedenen Pfarreien der Welt bei der Förderung der pastoralen Sorge für die Familien mitarbeiten, ermutigen und ihnen meine Unterstützung anbieten. Zugleich gebe ich der Hoffnung Ausdruck, daß jeder die Möglichkeiten nützen möge, die sich im Bereich der Pfarrei für Familien ergeben, und ich bete darum, daß jede Pfarrei selbst wahrhaftig zu einer Familie in Einheit und Liebe wird.

Auf spanisch sagte der Papst:

6. Ein letzter Gedanke führt mich in eine nicht sichtbare, nicht in Zahlen auszudrückende Dimension, die aber als eines der bedeutsamsten, wenn nicht überhaupt als das bedeutsamste Element im Leben der Familie angesehen werden muß. Ich beziehe mich Sie haben es bereits erraten auf die Spiritualität der Familie. Zu diesem Punkt, ihrem Ausgangs- und Höhepunkt, sollten stets alle Betrachtungen über die christliche Familie hinführen. Denn die christliche Familie entspringt einem Sakrament dem der Ehe , das wie alle Sakramente eine überraschende göttliche Initiative im Dasein des Menschen darstellt. Anderseits ist eines der Ziele dieses Sakraments, den Leib Christi, die Kirche, aus lebendigen Zellen aufzubauen. Die Familie begreift sich nur im Bereich der Anziehungskraft dieser beiden Pole: des Anrufs Gottes, der jeden einzelnen der Christen, die die Familie bilden, verpflichtet, und der Antwort eines jeden in der großen, zu Gott pilgernden Glaubens- und Heilsgemeinschaft.

Das alles verkörpert und lebt eine christliche Familie im Rahmen dessen, was das Leben einer Familie kennzeichnet: die menschliche Liebe zwischen den Ehepartnern und zwischen Eltern und Kindern, das gegenseitige Verstehen und Verzeihen, die Hilfe und der Dienst füreinander, die Erziehung der Kinder, die Arbeit, die Freuden und Leiden ... Alle diese Elemente werden in der christlichen Ehe erfaßt und gleichsam durchtränkt von der Gnade und Kraft des Sakraments und werden zum Weg des Lebens nach dem Evangelium, zur Suche nach dem Antlitz des Herrn, zur Schule der christlichen Liebe.

Es gibt also eine besondere Form, das Evangelium im Rahmen des Familienlebens zu leben. Sie lernen und praktisch verwirklichen heißt, die Spiritualität der Ehe und Familie im Vollsinn leben. Die Stunde der Prüfung und der Hoffnung, in der die christliche Familie jetzt steht, erfordert, daß eine von Tag zu Tag zunehmende Anzahl von Familien mitten im Alltagsleben eine solide Familienspiritualität entdeckt und in die Praxis umsetzt. Die Mühen, die christliche Eheleute auf sich nehmen, um innerhalb oder außerhalb der Familienbewegungen unter Führung kompetenter Seelsorger eine echte Ehe- und Familienspiritualität zu verbreiten, sind, wie nie bisher, notwendig und im Sinne der Vorsehung. Die christliche Familie bedarf dieser Spiritualität, um ihr Gleichgewicht, ihre volle Verwirklichung, ihre Ausgewogenheit, ihre Dynamik, ihre Offenheit für die anderen, ihre Freude und ihr Glück zu finden.

Die christlichen Familien brauchen jemanden, der ihnen hilft, eine echte Spiritualität zu leben. Die Tatsache, daß die augenblicklich tagende Synode sich auch damit befaßt, ist für uns alle ein Grund zur Freude.

Auf deutsch sagte der Papst:

7. Dieses sind einige Überlegungen, die mir besonders am Herzen liegen. Ich vertraue sie Ihnen an und lade Sie ein, diese durch persönliche Reflexion und im gemeinsamen Gespräch mit Ihrem Ehepartner noch weiter zu vertiefen und daraus für sich und Ihr Ehe- und Familienleben die geeigneten Schlußfolgerungen zu ziehen. Seien Sie sich stets dessen bewußt, daß Sie mit Ihren Freuden, Nöten und Schwierigkeiten als christliche Familie niemals einsam und verlassen sind. In der großen Gemeinschaft der Gläubigen wandern viele andere Familien an Ihrer Seite, Ihre Seelsorger und Oberhirten stehen im Auftrag, Jesu Christi zu Ihnen, und auch der Papst denkt an Sie in unermüdlicher Hirtensorge und betet für Sie in der Liebe des Herrn.

In dieser umfassenden brüderlichen Gemeinschaft der Kirche grüße ich deshalb in Ihnen auch alle Ehepaare und Familien in Ihren jeweiligen Heimatländern, denen es nicht möglich gewesen ist, persönlich an diesem Tag der Familie teilzunehmen. Wir sind dessen sicher, daß auch sie sich an dem heutigen weltumspannenden Gebet der Kirche für die Familie einzeln und mit ihren Familienangehörigen beteiligt haben. Auch wir haben hier im Zentrum der Christenheit für sie, für alle Familien in der Welt gebetet. Wir fühlen uns mit ihnen in gleicher Weise verbunden und flehen auch auf sie wie auf alle hier vertretenen Familien den besonderen Schutz und Beistand Gottes herab.

Schließlich sagte der Papst auf polnisch:

8. An dem ungewöhnlichen Treffen heute, das vor Gott, vor der Kirche und vor der Welt ein Zeugnis für die christliche Familie und ihre Aufgaben in der heutigen Welt ist, nehmen auch zahlreiche Familien aus meiner Heimat teil. Und das ist für mich ein Grund besonderer Freude. Ich heiße Sie willkommen, ich begrüße Sie alle herzlich, nahe beim Petrusgrab im Herzen der Kirche. In Ihnen, die Sie hier anwesend sind, und durch Sie grüße ich jede polnische Familie in der Heimat wie außerhalb ihrer Grenzen: jeden Vater, jede Mutter, jedes Kind, das die Hoffnung und die Zukunft der Welt und der Kirche ist. Bringen Sie diesen Gruß und meinen Segen an die Schwelle jedes Hauses, zu jeder Familie. Und nehmen Sie diese Erfahrung und dieses Zeugnis der Familie mit, das Sie hier in Rom gegeben haben und das die Kirche über die Familie gibt.

Aus Rom, aus der gegenwärtigen Bischofssynode und aus allem, was Sie im Verlauf dieser Tage erlebten, schöpfen Sie die Überzeugung, das Vertrauen und die Gewißheit, daß es ein Recht und eine Pflicht der Kirche ist, ihre Lehre über Ehe und Familie in pastoraler Ausrichtung zu pflegen und zu verwirklichen.

Es ist nicht Absicht der Kirche, diese Lehre und Einstellung irgendjemandem aufzunötigen, aber sie ist bereit, sie offen darzulegen und zu verteidigen als unverzichtbaren Bezugspunkt für den, der sich katholisch nennt und zur kirchlichen Gemeinschaft gehören möchte.

Die Kirche hält daher fest daran, ihre Überzeugung bezüglich der Familie zu verkündigen in der Gewißheit, damit allen Menschen einen Dienst zu erweisen. Sie würde Verrat am Menschen begehen, wenn sie ihre Botschaft über die Familie verschwiege. Sie dürfen also sicher sein, das Gute zu säen, immer wenn Sie in Freiheit, Demut und Liebe die Frohbotschaft über die Familie verkünden.

Unsere Familien mögen ihre Stärke aus der Kraft Gottes erfahren; das göttliche Gesetz, seine Gnade und Liebe sollen ihnen Führer sein; in ihnen und durch sie soll sich das Antlitz der Erde erneuern.

 



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