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ANSPRACHE VON JOHANNES PAUL II.
AN DIE PILGER AUS SÜDTIROL

Sonntag, 20. Dezember 1992

 

Liebe Schwestern und Brüder aus Südtirol!

Mit dem Weihnachtsbaum, den Ihr aus Eurer Heimat nach Rom gebracht habt, fühlen wir uns alle reich beschenkt. Dieser prächtige Baum ragt schon seit mehreren Tagen auf dem Petersplatz in den Himmel. Von fleißigen Mitarbeitern ist er festlich geschmückt worden.

Saluto voi tutti molto cordialmente; saluto in particolare i Rappresentanti della Diocesi di Bolzano-Bressanone con il vostro benemerito Vescovo Guglielmo Egger, i degni Rappresentanti della Provincia Autonoma di Bolzano sotto la guida del Presidente e del Vicepresidente della Giunta Provinciale, come pure i Rappresentanti del Comune di Moso in Passiria e infine i Membri dell’Associazione Musicale e della Compagnia Corale, i quali hanno impreziosito con le loro esecuzioni questa circostanza.

A tutti voi, ai vostri collaboratori rimasti a casa, esprimo i miei più vivi ringraziamenti per tale significativo contributo nel rendere più solenne la festa del Natale del Signore. Vi affido l’incarico di portare i miei voti augurali per le sante Festività natalizie alle vostre famiglie e comunità, dove si allestiscono gli alberi di Natale e i bei presepi, che hanno reso famosa la vostra regione.

Ein grüner Baum hatte zu allen Zeiten für die Menschen eine starke Symbolkraft. Der Nadelbaum trägt sein grünes Kleid auch unter Schnee und Eis, in Sturm und Kälte – ein Zeichen der Hoffnung, dass die Sonne und das Licht bald wieder zurückkehren. Die Lichter am Christbaum sind Zeichen der Sehnsucht der Menschen nach dem Licht, wie sich die Propheten Israels nach dem Licht des Messias gesehnt haben. Sie fühlten sich als Menschen inmitten eines Volkes, das in Finsternis und Todesschatten wohnt. Sie waren wie Wächter, die nachts auf der Zinne Ausschau halten nach dem Morgenlicht. Christus ist nach dem Zeugnis des Johannesevangeliums das Licht der Welt. Ein altes Kirchenlied nennt ihn “Sonne der Gerechtigkeit”. In der Jahreszeit der Kälte und der langen Nächte feiert die Kirche den Aufgang jener geistlichen Sonne, die das Herz des Menschen erhellen und erwärmen kann.

In vielen Herzen und in vielen Bereichen der Gesellschaft herrscht winterliche Kälte, weil das göttliche Licht, das Licht der Welt, dort keinen Einlass findet, ja sogar bekämpft wird. “ Das Licht leuchtet in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht erfasst”, heißt es im Prolog des Johannesevangeliums.

Die lobenswerte Initiative der Verbreitung der Sonntagsbibel in Eurer Diözese möge dazu beitragen, im Bemühen um die Evangelisierung das Licht unseres Herrn in die Familien zu tragen. Ihr Hirtenbrief, den Sie mir freundlicherweise überreicht haben, lieber Herr Bischof, möge in den Gläubigen die Bereitschaft zum Teilen wecken, um anderen Menschen Licht in ihrer Not und Armut zu bringen. Denkt an das Brot, das wir haben und die anderen dringend brauchen!

Ihre bemerkenswerten Worte zum Frieden und zur Versöhnung, lieber Herr Landeshauptmann, mögen uns allen Anlass und Ermunterung sein, das Dunkel des Hasses, der Brutalität und des Krieges zu durchbrechen und den Menschen das Licht der Gerechtigkeit, der Toleranz, des Friedens und der Versöhnung zu bringen.

Möge das kommende Weihnachtsfest bei uns allen den Glauben an Gottes Nähe neu beleben. Dazu erteile ich Euch allen und allen Euren Lieben in der Heimat, verbunden mit meinen besten Wünschen für ein gnadenreiches Weihnachtsfest, von Herzen meinen Apostolischen Segen.

 

© Copyright 1992 - Libreria Editrice Vaticana

 



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