Index   Back Top Print

[ DE  - FR  - IT ]

ANSPRACHE VON JOHANNES PAUL II.
AN DIE ZUR SELIGSPRECHUNG VON OTTO NEURURER, JAKOB GAPP UND CATHERINE JARRIGE NACH ROM GEREISTEN PILGER

Audienzenhalle
Montag, 25. November 1996

 

Liebe Mitbrüder im Bischofsamt,
Liebe Schwestern und Brüder!

Euch allen, die Ihr heute, ein Tag nach der Seligsprechung von Pfarrer Otto Neururer, Pater Jakob Gapp und Schwester Catherine Jarrige zu dieser Audienz zusammengekommen seid, gilt mein herzlicher Gruß. Besonders grüße ich Euch, liebe Mitbrüder im Bischofsamt, sowie alle Priester und Ordensleute und Euch, liebe Pilger, die Ihr so zahlreich vor allem aus Nord, Ost- und Südtirol gekommen seid. Herzlich grüße ich die Pilger aus Watten, dem Geburtsort von Pater Jakob Gapp, sowie aus Piller, dem Geburtsort von Pfarrer Otto Neururer, und aus Götzens, wo er begraben liegt.

Die neuen Seligen sprechen zu uns in besonderer Weise mit der Sprache des Kreuzes, weil sie uns in Gedanken in Zeiten zurückführen, in denen die Christen verfolgt wurden. Sie haben uns ein heroisches Opfer hinterlassen; in ihnen »kämpfen Tod und Leben einen unbegreiflichen Zweikampf« (Ostersequenz). Obgleich in den Augen der Menschen der Tod gesiegt zu haben scheint, so haben sie nach dem göttlichen Heils-plan der Erlösung die Fülle des Lebens als Geschenk erhalten.

Alle Brüder und Schwestern, die um ihres Glaubens willen leiden, haben in einzigartiger Weise am Kreuz Christi teil. Das Kreuz trägt mit seinem tödlichen Zugriff den Leib Christi, bis »alles vollbracht« ist. Dieses Geheimnis setzt sich in der Geschichte der Welt fort. Ebenso setzt sich die herrliche Erlösung fort, die auf immer an das Kreuz von Kalvaria gebunden sein wird. Durch dieses Kreuz wird Gott in der Geschichte des Menschen niemals sterben!

Eine Seligsprechungsfeier ist immer etwas Tröstliches und Erhebendes. Sie ist gleichsam ein Vorspiel zum endgültigen Sieg Christi am Ende der Zeiten. Nehmt etwas von dieser endzeitlichen Hoffnung mit nach Hause; denn es wäre in der Tat zu wenig, wenn nichts zurückbliebe als eine schöne Erinnerung an die Tage in Rom und ein Datum im liturgischen Kalender, an dem wir der Seligen gedenken. Die Märtyrer Jakob Gapp und Otto Neururer verkörpern einen Appell an unseren Alltag als Christen, sie wollen als mitreißendes Beispiel in unser Leben hineinwirken.

Pater Jakob Gapp wird uns ein bleibendes Vorbild für das unerschrockene Zeugnis der Wahrheit sein. Sein Leben und hat etwas von Johannes dem Täufer, der unerschrocken zum Tyrannen sagte: »Es ist dir nicht erlaubt« und dafür in den Tod ging. Pater Gapp ist das Vorbild des unbequemen Mahners, wenn es um die von Christus geoffenbarte Wahrheit geht

Pfarrer Otto Neururer wird uns immer an die Heiligkeit der Ehe erinnern, für die er ins Gefängnis ging, und an die Treue zum priesterlichen Dienst, weswegen er ermordet wurde. Sein Zeugnis berührt somit zwei Säulen des christlichen Lebens.

Wenn Ihr Euch nun wieder nach Hause begebt:, bitte ich Euch, die Erinnerung, das Beispiel und die Botschaft dieser beiden großen Persönlichkeiten im Herzen zu bewahren im Vertrauen, daß sie uns mit ihrer Fürbitte nahe sein werden. Euch allen und Euren lieben Angehörigen zu Hause erteile ich von ganzem Herzen den Apostolischen Segen.

Bienvenue à vous, chers Frères et Sœurs qui, avec votre pasteur, Monseigneur René Séjourné, êtes venus du centre de la France pour prendre part à la béatification d'une enfant de votre terre. Bienvenue à vous, pèlerins de langue française et à vous, fils et filles de la grande famille dominicaine dont l'une des aînées dans la foi a pris place clans l'immense foule des saints et des bienheureux qui entourent le Christ Roi de l'univers.

Comme vous le savez, Catherine Jarrige était surnommée Catinon-Menette, la «menette des pauvres». «Menette» signifie « moniale »: elle était effectivement consacrée, femme de l'Unique Amour, de l'amour qui englobe, transcende et vivifie tous les autres, l'amour du Christ ressuscité.

Sa charité se déploya constamment auprès des plus démunis. Les pauvres, les prisonniers, les malades, les mourants la voyaient venir avec soulagement, car de leur apportait réconfort et consolation dans l'épreuve. Que, parmi vous, ceux et celles qui se consacrent à leur service trouvent ici l'expression de ria gratitude et de celle de l'Église tout entière. Qu'ils continuent avec persévérance à apaiser les souffrances du corps et de l'âme!

Par exemple de sa vie, par l'exercice de son métier, par son esprit de prière et par son généreux service dis prochain, Catherine jar lige se donna tout entière au Seigneur. Qu'elle soit désormais auprès de vous, chers Frères et Sœurs, une amie véritable, une inspiratrice et un guide vers le Christ Sauveur! Je lui confie votre vie chrétienne, votre apostolat, et je lui demande, ainsi qu'aux bienheureux Otto Neururer et Jakob Gapp, de vous accompagner sur les chemins du Royaume.

À chacun d'entre vous, à vos familles et à ceux qui vous sont unis par la pensée, je donne de grand cœur ma Bénédiction Apostolique.

 

© Copyright 1996 - Libreria Editrice Vaticana

   



Copyright © Dicastero per la Comunicazione - Libreria Editrice Vaticana