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 ANSPRACHE VON JOHANNES PAUL II. 
AN DIE MITARBEITER DER ,,ENCICLOPEDIA ITALIANA"

Samstag, 31. März 2001


Herr Kardinal, 
Herr Vorsitzender, 
sehr geehrte Herren! 

1. Gerne nehme ich heute von der Direktion der verdienstvollen »Enciclopedia Italiana« das umfangreiche und schön gedruckte Werk in Empfang, das anläßlich des Großen Jubiläums 2000 hergestellt wurde. Das dreibändige Lexikon der Päpste stellt eine der bedeutendsten kulturellen Früchte des Jubiläumsjahres dar. Herzlichen Dank für dieses wirklich wertvolle Geschenk. 

Es handelt sich um ein außerordentliches Werk, das von 137 Mitarbeitern aus zwölf verschiedenen Ländern unter der Leitung herausragender Experten verwirklicht wurde. Das Lexikon schildert mit exakter wissenschaftlicher Genauigkeit und reicher Originalikonographie die staunenswerte Kontinuität des Papsttums durch die Wechselfälle der Geschichte hindurch. Es gibt zugleich einen tiefen Einblick in knapp zweitausend Jahre Christentum. Das betont in seinem gelehrten Vorwort der Präsident des Päpstlichen Rates für die Kultur, Kardinal Paul Poupard. Ich begrüße ihn herzlich und danke ihm für die herzlichen Worte, die er im Namen aller zum Ausdruck brachte. Ebenso begrüße ich den Präsidenten der »Treccani« und alle Anwesenden, die in irgendeiner Weise an dem Werk beteiligt waren. 

Dieses gewaltige Werk, das von den Wissenschaftlern schon als ein pflichtmäßiger Bezugspunkt gewertet wird, liefert zu Beginn des dritten Jahrtausends gewiß einen wesentlichen Beitrag nicht nur zur Kirchengeschichte, sondern auch zur Kultur. 

2. Das Papsttum hat die Geschichte der Menschheit gekennzeichnet, ausgehend vom Lebensweg eines unbekannten Fischers aus Galiläa mit Namen Simon, Sohn des Jona, dem Christus den Namen Petrus gab. Ich bin sein einfacher Nachfolger in einer zweitausendjährigen Kontinuität, die nicht frei war von Prüfungen, auch den schwersten, bis hin zum Martyrium. Märtyrer war vor allem Petrus. Er hat in der Hauptstadt des Kaiserreiches sein Blut vergossen und Rom zum Zentrum der Christenheit gemacht. Dieses Lexikon der Päpste führt den Leser in eine Welt, die nach dem Willen des Herrn in den Nachfolgern des Apostels unter verschiedenen, manchmal auch dramatischen geschichtlichen Umständen ihren festen Bezugspunkt hat. Durch die Aufeinanderfolge so vieler Päpste unterschiedlicher Herkunft, Kultur und Lebensweise hat das Papsttum trotz ständiger Erneuerung in der geschichtlichen Entwicklung seiner Rolle die eigene grundlegende Identität bewahrt. 

Das Lexikon der Päpste stellt auch die lebendige geschichtliche Beziehung des Papsttums besonders zu Italien heraus, das einen wirklich universalen, katholischen Dienst leistet. Diese Verbindung wird auch bestätigt von dem reichen künstlerischen und kulturellen Erbe, das Rom und Italien als sprechendes Zeugnis der Inkulturation des Evangeliums bewahren. 

3. Der Herr vergelte Ihnen überreich, daß Sie den aufmerksamen Lesern die Frucht einer wertvollen historischen Forschungsarbeit mit methodologischer Strenge, ernsthafer wissenschaftlicher Analyse und exaktem bibliographischem Apparat anbieten wollten. Ich freue mich sehr über diese weitreichende und sorgfältige redaktionelle Arbeit, die auf der sicheren Grundlage geschichtlicher Kenntnis und ohne jede apologetische Absicht durchgeführt wurde. Ich danke den Organen des Instituts der »Enciclopedia Italiana« für diese editorische Initiative von hohem kulturellen Wert, die ihnen zur Ehre gereicht. Während ich Sie meines Gebets versichere, erteile ich Ihnen allen von Herzen meinen Segen.  

 



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