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ANSPRACHE VON JOHANNES PAUL II.
AN DIE TEILNEHMER DER 32. KONFERENZ DER
ERNÄHRUNGS- UND LANDWIRSCHAFTSORGANISATION
DER VEREINTEN NATIONEN (F.A.O.)

Freitag, 5. Dezember 2003

 

Herr Präsident,
Herr Generaldirektor,
Exzellenzen,
meine Damen und Herren!

1. Mit Freude heiße ich Sie willkommen, die verehrten Teilnehmer an der 32. Konferenz der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen. Herzlich grüße ich den Vorsitzenden der zur Zeit tagenden Konferenz, den neuseeländischen Landwirtschaftsminister Jim Sutton, sowie Generaldirektor Jacques Diouf. Unsere heutige Begegnung gibt mir Gelegenheit, die Wertschätzung der katholischen Kirche für den wichtigen Dienst zum Ausdruck zu bringen, den die FAO an der Menschheit leistet.

Heute ist diese Tätigkeit notwendiger als je zuvor. Hunger und Unterernährung, die durch die zunehmende Armut verschärft werden, sind eine ernste Gefahr für die friedliche Koexistenz der Völker und Nationen. Durch ihren Einsatz zur Bekämpfung der Ernährungsunsicherheit, von der weite Teile unserer Welt betroffen sind, leistet die FAO einen bedeutenden Beitrag zur Förderung des Friedens in der Welt.

2. Angesichts dieser engen Verflechtung zwischen Hunger und Frieden müssen die wirtschaftlichen und politischen Entscheidungen und Strategien zunehmend von einem globalen Eintreten für die Solidarität und die Achtung der fundamentalen Menschenrechte, einschließlich des Rechts auf angemessene Ernährung, bestimmt werden. Die Menschenwürde selbst wird immer dann verletzt, wenn ein von den objektiven Anforderungen des Sittengesetzes losgelöster engstirniger Pragmatismus zu Entscheidungen führt, die wenigen Privilegierten zugute kommen und hingegen das Leid weiter Teile der Menschenfamilie außer acht lassen. Gleichzeitig sind alle, Einzelpersonen und gesellschaftliche Gruppen, staatliche Vereinigungen sowie die Konfessionen, Regierungen und internationale Institutionen dazu aufgerufen, gemäß dem Subsidiaritätsprinzip und ihren jeweiligen besonderen Kompetenzen und Ressourcen entsprechend, dieses Eintreten für die Solidarität zu teilen und das Wohl der Menschheit zu fördern.

3. Aus diesem Grund vertraue ich darauf, daß die Arbeit der FAO durch den Aufbau einer »Internationalen Allianz gegen den Hunger« für jene praktischen Entscheidungen und politischen Beschlüsse von Nutzen sein wird, die von dem Bewußtsein beseelt sind, daß die Menschheit eine einzige Familie ist. Wie in jeder Familie muß vor allem jenen Personen Sorge und Aufmerksamkeit entgegengebracht werden werden, die benachteiligt und bedürftig sind. Die Welt darf nicht taub bleiben gegenüber dem Hilferuf all jener, die nach der für ihr Überleben notwendigen Nahrung verlangen!

4. Getragen von dieser Überzeugung bete und wünsche ich inständig, daß die gegenwärtige Konferenz der FAO helfen wird, ihre edlen Ziele und Absichten immer erfolgreicher zu verfolgen. Für Sie alle erbitte ich von Herzen den göttlichen Segen der Weisheit, der Beharrlichkeit und des Friedens.

 

© Copyright 2003 - Libreria Editrice Vaticana

 



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