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BOTSCHAFT VON JOHANNES PAUL II.
AN DIE TEILNEHMER AM GENERALKAPITEL
DER MISSIONARE "SÖHNE DES UNBEFLECKTEN HERZENS
DER SELIGEN JUNGFRAU MARIA" (CLARETINER)

Montag, 8. September 2003

 

An den Generaloberen und die Kapitolar-Pater
der Missionare "Söhne des unbefleckten Herzens der sel. Jungfrau Maria"

1. Mit Freude richte ich meine herzlichen Grüße und meine Segenswünsche an Pater Josep Maria Abella Batlle, der kürzlich zum Generaloberen gewählt wurde, sowie an Euch alle, die Ihr zu Eurem 23. Generalkapitel zusammengekommen seid. Diese Begegnung ist eine besondere Gelegenheit, um Eurer Gemeinschaft und Eurer Treue zum Nachfolger Petri Ausdruck zu verleihen. Bei diesem Kapitel, dem siebten nach dem II. Vatikanischen Konzil, das zugleich zu Beginn des dritten Jahrtausends stattfindet, habt Ihr Euch vorgenommen, »im Lichte des Geistes die angemessenen Bestimmungen zu treffen, um das eigene Charisma und das eigene spirituelle Erbe zu bewahren und es in den verschiedenen historischen und kulturellen Situationen auf den aktuellen Stand zu bringen« (Vita consecrata, 42), mit dem erneuernden Impuls, den die Kirche allen Formen des gottgeweihten Lebens angesichts der Herausforderungen der Mission gegeben hat. 

2. Für ein angemessenes Verständnis der Zeichen der Zeit und des Evangelisierungsauftrags, den Ihr Claretinermissionare in den verschiedenen Gegenden der Welt fördern und fortführen sollt, werden Euch die in den Nachsynodalen Exhortationen vorgeschlagenen Orientierungshilfen, die an die verschiedenen Kontinente gerichtet sind, eine große Hilfe sein. Zugleich bietet in dieser Epoche der Veränderungen auch das Apostolische Schreiben Novo Millennio ineunte einen geeigneten Rahmen für eine apostolische Spiritualität, die grundlegend auf die Person Jesu ausgerichtet ist.

Der missionarische Dienst, wo auch immer Ihr ihn ausübt, soll der persönlichen Verbindung mit dem Herrn, der Euch aussendet, entspringen. Dieser Dienst muß gelebt werden auf dem Weg der Selbsthingabe am Kreuz, den Er selbst gegangen ist und den Er allen, die ihm folgen wollen, vorgezeichnet hat.

Es ist eine tiefe Gemeinschaft, die Ihr vom Herzen Mariens lernen sollt, das die Quelle der treffendsten Antwort und der wahren Treue zur Botschaft des Evangeliums ist. Es handelt sich um einen Weg, auf dem Euch das tägliche Hören auf das Wort und die Teilnahme an der Eucharistie unterstützen werden, wie sie auch Eurem Gründer geholfen haben, denn »wie für das kirchliche Leben, ist die Eucharistie auch Herzstück für das geweihte Leben« (ebd., 95).

3. Da am weiten Horizont der Gesellschaft nicht wenige Zeichen einer verbreiteten Kultur des Todes zu erkennen sind, seht Ihr Euch, wenn Ihr über das Thema des Generalkapitels »Damit sie das Leben haben« nachdenkt, von Christus, dem Herrn, dazu gesandt, den Gott des Lebens zu verkünden. Es sind Augenblicke, in denen das Leben, dieses unermeßliche Geschenk des Vaters, durch ein Wort der Hoffnung und durch großherzige Taten der Annahme und der Solidarität verteidigt, gepflegt und würdig gemacht werden muß, besonders zugunsten der Wehrlosen. Es ist daher eine dankbare Aufgabe für jeden Gottgeweihten, »den Menschen unserer Zeit mit Freimut und Liebe das Evangelium vom Leben verkünden zu können« (Evangelium vitae, 105). Dies ist von grundlegender Bedeutung für die Identität und die Harmonie der Einzelpersonen und der Menschenfamilie in ihrer Gesamtheit. 

4. Zusammen mit Euch möchte ich Gott danken für die Gaben, mit denen er weiterhin Eure Kongregation segnet und sie immer besser auf den Dienst der Mission vorbereitet: Das kostbare Geschenk neuer Berufungen, vor allem in Asien und Afrika, die das Institut annehmen muß, indem es sich ernsthaft um deren ganzheitliche Ausbildung kümmert; das Geschenk neuer Stätten Eurer Gegenwart und der von Euch geleisteten Verwirklichung neuer Missionsaufgaben in den verschiedenen bedürftigen Gegenden; das Geschenk des Blutes der Märtyrer, das als Zeugnis für Christus im Laufe der Zeit vergossen wurde.

5. Auf die Fürsprache des Unbefleckten Herzens Mariens bitte ich den Heiligen Geist, Euch bei den Arbeiten dieses Generalkapitels zu erleuchten, damit es mit Worten und dem Evangelium entsprechenden Taten allen Mitgliedern des Institutes Orientierung und Ermutigung bieten kann, besonders den Alten und Kranken, den Jungen, die sich in der Ausbildung befinden und allen, die in ihrem missionarischen Dienst auf größere Schwierigkeiten stoßen. Zu jeder Zeit möge der Geist des brüderlichen Lebens gegenwärtig sein, der sich mitteilt in der Liebe und im Dialog als ausdrucksvolles Zeichen der kirchlichen Gemeinschaft (vgl. Vita consecrata, 42)!

Der Herr segne alle, die zusammen mit Euch die vom hl. Antonius Maria Claret gegründete Missionsfamilie bilden, wie auch diejenigen, die mit Euch in den vielfältigen Hilfswerken oder in den apostolischen Einsatzgebieten in der Mission tätig sind! In diesem Sinn und mit diesen Wünschen erteile ich Euch allen aus tiefem Herzen meinen Segen.

 



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