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HOCHFEST DER AUFNAHME MARIENS IN DEN HIMMEL

BENEDIKT XVI.

ANGELUS

Apostolischer Palast, Castelgandolfo
Samstag, 15. August 2009

 (Video)

Liebe Brüder und Schwestern!

Mitten im Monat August, der Urlaubszeit für viele Familien und auch für mich, feiert die Kirche das Hochfest der Aufnahme der seligen Jungfrau Maria in den Himmel. Es bietet die besondere Gelegenheit, über den letzten Sinn des menschlichen Daseins nachzudenken. Dabei ist uns die heutige Liturgie behilflich, die uns einlädt, in dieser Welt immer im Hinblick auf die ewigen Güter zu leben, um der Herrlichkeit Mariens, unserer Mutter, teilhaftig zu werden (vgl. Tagesgebet). Wir richten daher den Blick auf die Gottesmutter, den Stern der Hoffnung, der unseren Weg auf Erden erhellt, und folgen dabei dem Vorbild der heiligen Männer und Frauen, die in allen Lebenssituationen zu ihr Zuflucht genommen haben. Wir begehen das Priester-Jahr in Erinnerung an den heiligen Pfarrer von Ars, und ich möchte den Gedanken und Zeugnissen dieses heiligen Landpfarrers einige Denkanstöße entnehmen, die uns allen und insbesondere den Priestern helfen, die Liebe und die Verehrung für die seligste Jungfrau neu zu beleben.

Die Biographen bezeugen, daß der hl. Johannes Maria Vianney von der Gottesmutter mit Hingabe und zugleich mit unmittelbarem Vertrauen sprach. »Die heilige Jungfrau«, so pflegte er zu sagen, »ist ohne Makel, geschmückt mit allen Tugenden, die sie für die Allerheiligste Dreifaltigkeit so schön und wohlgefällig machen« (Le curé d’Ars. Sa pensée – Son coeur. Présantés par l’Abbé Bernard Nodet, éd. Xavier Mappus, Foi Vivante, 1966). Und weiter: »Das Herz dieser guten Mutter ist nichts anderes als Liebe und Barmherzigkeit, es will nichts anderes, als uns glücklich sehen. Es genügt, sich an sie zu wenden, um erhört zu werden« (ebd.). Aus diesen Worten scheint der Eifer des Priesters durch, dem es, von apostolischem Eifer beseelt, Freude bereitet, zu seinen Gläubigen von Maria zu sprechen, und der dessen nie müde wird. Er verstand es, auch ein schwieriges Geheimnis wie das heutige Mysterium der Aufnahme Mariens in den Himmel mit klaren Bildern darzustellen, zum Beispiel so: »Der Mensch war für den Himmel geschaffen. Der Satan hat die Leiter zerbrochen, die dorthin führte. Unser Herr hat uns durch sein Leiden eine neue gegeben… Die allerseligste Jungfrau steht oben an der Leiter und hält sie mit beiden Händen fest« (ebd.).

Der hl. Pfarrer von Ars war vor allem von der Schönheit Mariens angezogen, einer Schönheit, die in engem Zusammenhang mit der Tatsache steht, daß sie die Unbefleckte ist, das einzige Geschöpf, das ohne den Makel der Sünde empfangen ist. »Die Heilige Jungfrau«, so sagte er, »ist jenes schöne Geschöpf, das den gütigen Gott nie enttäuscht hat« (ebd.). Als guter und treuer Hirt gab er vor allem ein Beispiel, auch mit dieser kindlichen Liebe zur Mutter Jesu, von der er sich zum Himmel gezogen fühlte: »Käme ich nicht in den Himmel«, rief er aus, »wie weh würde mir das tun! Ich würde nie die seligste Jungfrau sehen, dieses so schöne Geschöpf!« (ebd.). Darüber hinaus weihte er seine Pfarrei mehrmals der Gottesmutter und empfahl besonders den Müttern, jeden Morgen dasselbe mit ihren Kindern zu tun. Liebe Brüder und Schwestern, machen wir uns die Gefühle des hl. Pfarrers von Ars zueigen. Und erfüllt von diesem Glauben wollen wir uns an Maria wenden, die in den Himmel aufgenommen ist, und ihr in besonderer Weise die Priester der ganzen Welt empfehlen.


Nach dem Angelus

... auf französisch: Am heutigen Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel empfange ich voll Freude die Pilger französischer Sprache, die zum Angelusgebet nach Castel Gandolfo gekommen sind. Mitten im Monat August, der für viele eine Zeit der Erholung ist, gibt uns die Kirche die Gelegenheit, die unvergleichliche Verherrlichung der Jungfrau Maria zu feiern. Als niedrige Magd des Herrn hatte sie durch ihren Leib an der Auferstehung ihres Sohnes Jesus Anteil und wurde so für die ganze Menschheit zu einem Zeichen der Hoffnung. Im Blick auf Maria lade ich euch ein, euch wie sie dem Vertrauen zu öffnen und euch der Milde und Treue Gottes zu überlassen. Die Jungfrau Maria wache über die Kirche und über alle Familien!

auf englisch: Es freut mich, alle englischsprachigen Pilger und Besucher zu grüßen, die hier in Castel Gandolfo sowie auf dem Petersplatz versammelt sind. Am heutigen Hochfest der Aufnahme der seligen Jungfrau Maria in den Himmel sind wir eingeladen, unsere Augen zum Himmel zu erheben und Maria zu betrachten, die Mutter Jesu und unsere Mutter. Sie, die auf Erden an Gottes Wort glaubte, ist nun in Leib und Seele verherrlicht. Mariens Fürsprache und Vorbild mögen euch immer leiten und eure Herzen im Glauben und in der Hoffnung erneuern. Gott gewähre euch und euren Familien seinen reichen Segen, seinen Frieden und seine Freude!

auf deutsch: Zum Hochfest Mariä Himmelfahrt heiße ich ganz herzlich die Pilger und Besucher deutscher Sprache willkommen. Die Kirche stellt uns Maria als den Menschen vor Augen, der ganz offen ist für den göttlichen Ruf, vorbehaltlos Ja sagt zu Gottes Willen und deshalb Heil und Segen für die Menschen wird. Die Kunst stellt uns Maria oft als die Betende vor, die in der Zwiesprache mit Gott die Botschaft des Engels annimmt. Eine solche Haltung sollte auch unser Gebet auszeichnen, nämlich die Offenheit für die Gegenwart des lebendigen Herrn, um das Geschenk seiner Güte zu empfangen und weiterzugeben. Euch allen wünsche ich einen gesegneten Festtag!

auf spanisch: Herzlich grüße ich die Gläubigen aus dem spanischen Sprachraum. Die Kirche feiert heute das Hochfest der Aufnahme der seligen Jungfrau Maria in den Himmel. Mit diesem Fest erkennen wir Christen dankbar das besondere Wohlwollen an, das Gott für die Mutter seines Sohnes hegt, die wir heute in Glanz und Herrlichkeit gekrönt sehen. Auf die mächtige Fürsprache der allerseligsten Jungfrau bitten wir darum, in jedem Augenblick getragen von der Gnade leben zu können und wie sie den Lohn der himmlischen Herrlichkeit zu erlangen. Vielen Dank!

auf portugiesisch: Ich grüße nun die Pilger portugiesischer Sprache, denen ich für ihre Anwesenheit danke und die sich an diesem Hochfest der Aufnahme der seligen Jungfrau Maria in den Himmel dem Angelusgebet anschließen. Sie zeigt uns das Ziel des Himmels und lehrt uns, daß sich die Bestimmung des Menschen nicht in der Zeit erschöpft, sondern sich im ewigen Leben in Einheit mit Gott vollendet. Diese Botschaft möge eure Herzen mit Freude und Hoffnung erfüllen, die ich euch, zusammen mit meinem Apostolischen Segen, wünsche.

auf polnisch: Herzlich grüße ich alle Polen, die hierher nach Castel Gandolfo gekommen sind. Besonders grüße ich die Gläubigen, die in Jasna Góra und in den Marienheiligtümern Polens versammelt sind. Das Hochfest Mariä Himmelfahrt ruft uns ins Gedächtnis, daß unsere Heimat im Himmel ist. Dort liegt das Ziel unseres Pilgerns auf Erden. Dieses Hochfest möge für euch eine Gelegenheit sein, im Geist des Glaubens eurer Vorväter erneut euch selbst, die Familien und die ganze Nation der Unbefleckten Mutter anzuempfehlen. Danach sagte der Heilige Vater wieder auf italienisch: Schließlich grüße ich die italienischen Pilger, insbesondere die Gläubigen der Pfarrei »San Martino « aus Cenate sowie die Gläubigen der Pfarrei »Santi Giovanni Battista ed Irene« aus Veglie. Ebenso grüße ich die Vertreter der »Opera di Nazaret «. Allen wünsche ich ein schönes Fest Mariä Himmelfahrt!

 

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