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ANSPRACHE VON PAPST FRANZISKUS
AN DIE CARABINIERI DER KOMPANIE ROM - ST. PETER

Sala Clementina
Montag, 29. Februar 2016

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Liebe Carabinieri!

Jeden einzelnen von euch heiße ich herzlich willkommen und danke dem Generalkommandeur der Truppengattung der Carabinieri für seine Worte.

Ich freue mich, euch zu treffen, um euch meine Dankbarkeit zum Ausdruck zu bringen. Ihr leistet, zusammen mit den anderen Streitkräften, einen anspruchsvollen und unentbehrlichen Dienst an der Gemeinschaft. Dabei setzt ihr eure Energie dafür ein, die Sicherheit und öffentliche Ordnung zu gewährleisten. Zugleich ist es euch zu verdanken, dass der Bevölkerung geholfen wird, jene Gesetze zu befolgen, die das friedliche und harmonische Zusammenleben regeln. Eure Anwesenheit vor Ort übermittelt der gesamten Gemeinschaft Solidarität. Gerade die benachteiligten Menschen können, wenn sie in Schwierigkeiten sind, bei euch eine wertvolle Hilfe finden.

Und wie oft dringt das nicht an die Öffentlichkeit. Ich beziehe mich hierbei auf die Worte des Kommandeurs: »Diese im Stillen vollbrachten Taten, die niemand beim alltäglichen Dienst sieht…« Das ist sehr schön, Gott allein sieht sie. Gott vergisst diese Dinge nicht. Eure »Carabinieri-Kompanie Rom Sankt Peter « arbeitet effizient mit den zuständigen Einrichtungen des Heiligen Stuhls zusammen, um die ruhige Abwicklung der Ereignisse zu gewährleisten, die im Lauf des Heiligen Jahrs auf dem Petersplatz und seiner Umgebung stattfinden.

Ich danke euch sehr für eure Arbeit, bei der ihr euch in den Dienst der Pilger und der Touristen stellt. Es handelt sich um eine Tätigkeit, die Professionalität und Verantwortungsgefühl, Achtung vor den Menschen – unter denen viele alte Menschen sind –, aber auch unablässige Geduld und Hilfsbereitschaft gegenüber jedermann erfordert. Das sind alles andere als leichte Eigenschaften, für die es wichtig ist, auf Gottes Beistand zählen zu können. Wie oft müsst ihr lächeln, in schwierigen Augenblicken lächeln, um den Dienst an unzähligen Menschen zu erleichtern, nicht wahr?

Das Heilige Jahr der Barmherzigkeit eröffnet uns die Möglichkeit zur Erneuerung, ausgehend von einer inneren Läuterung, die sich in unserem Verhalten wie auch in der Verrichtung der Tätigkeiten des Alltags widerspiegelt. Diese geistliche Dimension des Heiligen Jahres drängt einen jeden von uns dazu, sich die Frage zu stellen, wie groß unser Engagement wirklich ist, wenn es darum geht, unsere Treue zum Evangelium unter Beweis zu stellen, wozu der Herr uns ausgehend von dem Stand, den wir im Leben einnehmen, aufruft. Das Jubeljahr wird so zu einer günstigen Gelegenheit, uns persönlich wie als Gemeinschaft auf den Prüfstand zu stellen. Das »Paradigma«, anhand dessen wir uns prüfen sollen, sind die leiblichen wie auch die geistlichen Werke der Barmherzigkeit. Der Herr erinnert uns daran: »Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan« (Mt 25,40).

Möge diese Lehre Jesu auch euch, die Verantwortlichen für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung, leiten und euch dazu verhelfen, bei jeder Gelegenheit Förderer der Solidarität zu sein, vor allem gegenüber den Schwächsten und den Wehrlosesten. Durch euer Engagement für die Sicherheit und Unversehrtheit der Menschen sollt ihr Hüter des Rechts auf Leben sein. Seid euch bei der Ausübung dieses Auftrags stets bewusst, dass jeder Mensch von Gott geliebt wird, dass er sein Geschöpf ist und Aufnahme und Respekt verdient. Möge die Gnade des Außerordentlichen Heiligen Jahres der Barmherzigkeit den Geist eurer Berufsausübung zu erneuern, und euch dazu veranlassen, ihn mit größerer Aufmerksamkeit, Hingabe und Großzügigkeit zu erleben.

Erneut drücke ich euch allen meine Dankbarkeit für euren wertvollen Dienst und eure Zusammenarbeit mit dem Heiligen Stuhl aus. Ich erbitte für jeden einzelnen und für eure alltägliche Arbeit den Beistand Gottes und vertraue euch dem mütterlichen Schutz der Muttergottes, der Virgo fidelis, an. Ich segne euch von Herzen, zusammen mit euren Familien. Und ich bitte euch, bitte für mich zu beten. Danke.

 

 


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